Englischer Titel des Abstracts: |
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Original data based meta-analysis on patients aged 16 to 60 with core binding factor acute myeloid leukemia: the German AML-Intergroup |
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Jahr: |
2003 |
Abstract-Nr.: |
V139 |
Autor/en: |
R.F. Schlenk, T. Büchner, G. Ehninger, A. Ganser, H. Döhner, C. Sauerland, S. Soucek, D. Niederwieser, R. Krahl on behalf of the German AML Intergroup |
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Institution/en: |
5 deutsche AML Studiengruppen, Adressen unter www.kompetenznetz-leukaemie.de |
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Art der Studie: |
Metaanalyse der Originaldaten von 8 Therapiestudien aus 5 deutschen AML-Studiengruppen |
Die Prognose der akuten myeloischen Leukämie (AML) mit den als "core binding factor (CBF)" klassifizierten chromosomalen Veränderungen t(8;21) und inv(16)/t(16;16) gilt als günstig.
Herauszufinden, ob diese günstige Prognose sich auch bei einer großen Patientenzahl unabhängig von Therapieunterschieden zeigen lässt.
Therapie zwischen Juli 1993 and August 2002 - AML SHG-Dresden, AML SHG-Hannover, AMLCG, OSHO, AMLSG ULM:
Die Induktionstherapie bestand aus Standdosierungen von ARA-C (Cytosin-Arabinosid) kombiniert mit Etoposid/Idarubicin oder Mitoxantron, oder dosisintensiviertem ARA-C in Kombination mit Idarubicin oder Mitoxantron.
Es wurden 191 Patienten mit t(8;21) und 202 mit inv(16)/t(16;16) untersucht. Die Remissionsraten betrugen bei t(8;21) und inv(16)/t(16;16): Vollremission (CR) 88% und 91%, refraktäre Erkrankung 2% und 1%.
Mit t(8;21) sind nach einer medianen Nachbeobachtung von 34 Monaten 57 der 185 Patienten verstorben, so dass die Überlebenswahrscheinlichkeit bei 62% liegt. Die Postremissionstherapie bestand aus intensiver Chemotherapie (n=137), autologer (n=17) und allogener Transplantation (n=10). Von 163 Patienten in Vollremission erlitten 41 ein Rezidiv, die Remissionswahrscheinlichkeit beträgt 65% nach 36 Monaten.
Mit inv(16)/t(16;16) liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit nach 30 Monaten bei 84%. Die Postremissionstherapie bestand aus intensiver Chemotherapie (n=52), autologer Transplantation (n=21), und allogener Transplantation (n=13). Von 96 Patienten mit Vollremission trat bei 35 ein Rezidiv auf, so dass die Remissionswahrscheinlichkeit nach 30 Monaten 55% betrug.
Bei beiden Gruppen gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen Postremissionstherapien.
Schlussfolgerung:
Diese Analyse bestätigt die günstige Prognose der AML mit den Translokationen t(8;21) und inv(16)/t(16;16).
Dies ist sicherlich eine der größten Analysen von Patienten mit prognostisch günstiger CBF-AML. Trotzdem gibt es auch hier noch einen erheblichen Bedarf, die Therapieergebnisse zu verbessern, da immer noch viele Patienten an ihrer Erkrankung versterben.
Autor des Berichts: |
Prof. Dr. med. Hartmut Link |
Institution: |
Medizinische Klinik I, Westpfalz-Klinikum, Hellmut Hartert Str. 1, 67653 Kaiserslautern |
Letzte Änderung: |
30.10.2003 |