Hämatopoetische Stammzellen sind die Ausgangszellen für die myelodysplastischen Syndrome

Titel des Originals:

Hematopoietic Stem Cells are the Disease-Initiating Cells in the Myelodysplastic Syndromes

Abstract-Nr.:

789

Jahr:

2011

Original im Internet:

Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2011 118: Abstract 789

Autor/en:

Christopher Y. Park, Wendy W Pang, Ph.D.2*, Elizabeth Price, MD, MPH3, John A. Pluvinage4*, Stanley L. Schrier, MD5 and Irving L. Weissman6

Institution/en:

1Pathology and Human Oncology and Pathogenesis Program, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, NY, 2Institute for Stem Cell and Regenerative Medicine, Stanford University, Stanford, CA, 3Hematology, Stanford University, Stanford, CA, 4Institute for Stem Cell Biology and Regenerative Medicine, Stanford Univ. School of Medicine, Stanford, CA, 5Stanford University School of Medicine, Stanford, CA, 6Institute for Stem Cell Biology and Regenerative Medicine, Stanford University, Stanford, CA

Zusammenfassung des Berichts

Die Analyse von hochaufgereinigten hämatopoetischen Stammzellen von Patienten mit Niedrig-Risiko-MDS zeigt zum einen, dass diese krankheitsspezifische zytogenetische und molekulare Veränderungen haben, zum anderen aber nicht den gesamten Anteil der hämatopoetischen Stammzellen im Knochenmark von MDS-Patienten ausmachen. Es existiert offensichtlich ein Nebeneinander von normalen und MDS-Stammzellen.

Bericht über die Inhalte der Studie

Begründung, Rationale

Die Ursache für das MDS wurde lange in der hämatopoetischen Stammzelle allein vermutet, in den letzten Jahren hat es aber mehr und mehr Hinweise gegeben, dass auch die mesenchymalen Stromazellen in der Pathophysiologie des MDS eine Rolle spielen.

Fragestellung der Studie

Wie ist der Anteil klonaler Stammzellen beim Niedrig-Risiko-MDS? Gibt es ein Nebeneinander von normalen und klonalen Zellen?

Art der Studie

Wissenschaftliche In-vitro-Laborstudie

Behandlung, Protokolle, Durchführung bzw. Methode

Vergleichende Analyse von FACS-sortierten hämatopoetischen Stammzellen von 10 Patienten mit Niedrig-Risiko-MDS und 10 gesunden Stammzellspendern hinsichtlich Apoptose-Verhalten, Genexpression, Molekulargenetik und Potenzial, nach Transplantation in einem Mausmodell Hämatopoese zu initiieren.

Ergebnisse, Toxizität

Hämatopoetische MDS-Stammzellen zeigen eine erhöhte Apotose-Rate. Etwa 80% der Stammzellen im Knochenmark von MDS-Patienten sind klonaler Herkunft. Die selektierten MDS-Stammzellen konnten in etwa 50% der transplantierten Mäuse eine MDS-Hämatopoese etablieren.

Schlussfolgerung der Autoren aus der Publikation

MDS geht von der hämatopoetischen Stammzelle aus. Das etablierte Modell in der Maus kann für weitere Untersuchungen der Pathogenese des MDS dienen.

Kommentar / Beurteilung

Klare Darstellung, dass MDS eine Stammzellerkrankung ist. Zusätzliche Effekte durch Stromazellen oder andere mesenchymale-Zellen sind sicher krankheitsmitbestimmend, aber nicht krankheitsinitiierend.


Autor des Berichts:

Prof. Dr. med. Wolf-K. Hofmann

Institution:

III. Medizinische Klinik (Hämatologie und Onkologie), Universitätsmedizin, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim

Letzte Änderung:

20.12.2011