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Die Rituximab-Erhaltungstherapie, verabreicht im Anschluss an eine kombinierte Immuno-Chemotherapie (R-FCM), verlängert das progressionsfreie und das Gesamtüberleben von Patienten mit rezidiviertem follikulären oder Mantelzell-Lymphom: Endergebnisse einer prospektiven, randomisierten Studie der Deutschen Studiengruppe für niedrigmaligne Lymphome (GLSG)
Originaltitel der Publikation: |
Maintenance therapy with rituximab leads to a significant prolongation of response duration after salvage therapy with a combination of rituximab, fludarabine, cyclophosphamide and mitoxantrone (R-FCM) in patients with relapsed and refractory follicular and mantle cell lymphomas - results of a prospective randomized study of the German low grade lymphoma study group (GLSG) |
Autor/en: |
Forstpointner R,
Unterhalt M, Dreyling M, Bock HP, Repp R, Wandt H, Pott C, Seymour JF, Metzner B, Hanel A, Lehmann T, Hartmann F, Einsele H, Hiddemann W
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Institution/en: |
German low grade lymphoma study group (GLSG) |
Referenz: |
Blood. 2006 Aug 31; [Epub ahead of print], PM:16946304 [PubMed - as supplied by publisher] |
Original im Internet
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Zusammenfassung des Berichts
Patienten mit rezidiviertem follikulärem oder Mantelzell-Lymphom, die den monoklonalen Antikörper Rituximab zur Remissionserhaltung bekommen, leben länger als Patienten, die nach erfolgreicher Remissionsinduktion mit Rituximab plus Chemotherapie nur nachbeobachtet werden. Nach 3 Jahren lebten noch 82% der Patienten, die im Anschluss an die Rituximab-Chemotherapie-Induktion die Rituximab-Erhaltungstherapie bekommen hatten, aber nur noch 55% der Patienten des Nachbeobachtungsarms.
Bericht über die Inhalte der Studie
Begründung Rationale
Wirksamkeit von Rituximab, wenn der Antikörper sowohl im Rahmen der Remissionsinduktion als auch im Rahmen der Erhaltungstherapie gegeben wird.
Fragestellung der Studie
Einfluss von Rituximab auf das progressionsfreie Überleben und auf das Gesamtüberleben
Art der Studie
Prospektive, randomisierte, multizentrische Studie
Behandlung, Protokolle, Durchführung
Patienten mit rezidiviertem follikulärem oder Mantelzell-Lymphom erhielten zur Remissionsinduktion randomisiert entweder Rituximab plus FCM (Fludarabin, Cyclophosphamid, Mitoxantron) oder nur FCM. Da die Überlegenheit der kombinierten Immun-Chemotherapie sehr schnell deutlich wurde (signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens; p=0,0290), schloss man bald den reinen Chemotherapie-Arm und behandelte alle weiteren Patienten mit Rituximab plus FCM [Dreyling MH ASCO 2005 abstr. 6528]. Für den zweiten Teil der Studie, zur Klärung der Frage der Erhaltungstherapie, wurden die Responder (n=195) erneut randomisiert, um entweder nur nachbeobachtet zu werden oder eine Erhaltungstherapie, bestehend aus zwei Zyklen Rituximab (mit je 4 Infusionen zu je 375 mg/m² in wöchentlichem Abstand), zu erhalten. Die beiden Rituximab-Zyklen wurden 3 und 9 Monate nach Abschluss der FCM- bzw. R-FCM-Therapie verabreicht.
Ergebnisse, Toxizität
Die Remissionsdauer und somit das mediane progressionsfreie Überleben konnte unter der Rituximab-Erhaltungstherapie im Vergleich zur reinen Nachbeobachtung mehr als verdoppelt werden (p=0,0006 für das Gesamtkollektiv). Dies galt auch für die Patienten, die zur Remissionsinduktion bereits Rituximab erhalten hatten (p=0,001) und sowohl für die Subgruppe der Patienten mit follikulärem Lymphom (p=0,0346) als auch für die Patienten mit Mantelzell-Lymphom (p=0,0489).
Während unter der alleinigen Nachbeobachtung das mediane progressionsfreie Überleben nur 17 Monate betrug und mittlerweile fast alle Patienten ein Rezidiv erlitten, sind im Rituximab-Erhaltungstherapiearm immer noch fast 60% der Patienten progressionsfrei, d.h. der Median ist hier noch nicht erreicht.
Wichtiger ist aber noch die erzielte Überlebenszeitverlängerung. Nach 3 Jahren lebten noch 82% der Patienten, die im Anschluss an die R-FCM-Induktion die Rituximab-Erhaltungstherapie bekommen hatten, aber nur noch 55% der Patienten des Nachbeobachtungsarms. Der Unterschied ist derzeit grenzwertig signifikant mit p=0,0562, wird aber, so die Autoren, aufgrund des drastischen Unterschieds im progressionsfreien Überleben in Kürze Signifikanz erreichen müssen.
Es wurden keine ernsten Nebenwirkungen beobachtet. Die Infektionsrate war in beiden Studienarmen gleich.
Schlussfolgerung der Autoren aus der Publikation
Diese Endauswertung der Studie bestätigt, dass die Rituximab-Erhaltungstherapie im Anschluss an eine Rituximab-Chemo-Induktionstherapie hochwirksam ist und das progressionsfreie Überleben - und mit einem starken Trend auch das Gesamtüberleben - von Patienten mit rezidiviertem follikulären oder Mantelzell-Lymphom verlängert.
Kommentar / Beurteilung
Autor des Berichts: |
Dr. med. H. C. Thuro-Schöffel |
Institution: |
Freie Medizinjournalistin, Fensengrundweg 6, 69198 Schriesheim |
Letzte Änderung: |
24.11.2006 |
Literaturreferenzen:
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van Oers MH, Klasa R, Marcus RE, Wolf M, Kimby E, Gascoyne RD, Jack A, van T Veer M, Vranovsky A, Holte H, van Glabbeke M, Teodorovic I, Rozewicz C, Hagenbeek A.
Rituximab maintenance improves clinical outcome of relapsed/resistant follicular non-Hodgkin's lymphoma, both in patients with and without rituximab during induction: results of a prospective randomized phase III intergroup trial.
Blood. 2006 Jul 27; [Epub ahead of print] PM:16873669 [PubMed - as supplied by publisher]
[Medline]
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Marcus R, Imrie K, Belch A, Cunningham D, Flores E, Catalano J, Solal-Celigny P, Offner F, Walewski J, Raposo J, Jack A, Smith P.
CVP chemotherapy plus rituximab compared with CVP as first-line treatment for advanced follicular lymphoma.
Blood. 2005 Feb 15;105(4):1417-23. Epub 2004 Oct 19. PM:15494430
[Medline]
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Hiddemann W, Kneba M, Dreyling M, Schmitz N, Lengfelder E, Schmits R, Reiser M, Metzner B, Harder H, Hegewisch-Becker S, Fischer T, Kropff M, Reis HE, Freund M, Wormann B, Fuchs R, Planker M, Schimke J, Eimermacher H, Trumper L, Aldaoud A, Parwaresch R, Unterhalt M.
Frontline therapy with rituximab added to the combination of cyclophosphamide, doxorubicin, vincristine, and prednisone (CHOP) significantly improves the outcome for patients with advanced-stage follicular lymphoma compared with therapy with CHOP alone: results of a prospective randomized study of the German Low-Grade Lymphoma Study Group.
Blood. 2005 Dec 1;106(12):3725-32. Epub 2005 Aug 25. PM:16123223
[Medline]
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Herausgeber: Prof. Dr. H. Link
Herausgeberbeirat: Prof. Dr. P. Albers, Prof. Dr. R. Andreesen, Priv.-Doz. Dr. A. Böhme, Prof. Dr. C. Bokemeyer, Prof. Dr. U. Creutzig, Prof. Dr. G. Ehninger, Prof. Dr. M. Freund, Prof. Dr. C. Garbe,
Dr. N. Gökbuget, Prof. Dr. M. Hallek, Prof. Dr. J.T. Hartmann, Prof. Dr. R. Hehlmann, Prof. emerit. Dr. H. Heimpel, Prof. Dr. A. Hochhaus, Prof. Dr. K. Höffken, Dr. G. Hübner,
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Prof. Dr. G. von Minckwitz
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