Onkologie, Hämatologie - Daten und Informationen
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B-Zell-Reifungsantigen (BCMA)-spezifische chimäre Antigen-Rezeptor-T-Zellen (CART-BCMA) für das multiple Myelom (MM): erste Daten über Sicherheit und Effizienz einer Phase-I-Studie

Titel des Originals:

B-Cell Maturation Antigen (BCMA)-Specific Chimeric Antigen Receptor T Cells (CART-BCMA) for Multiple Myeloma (MM): Initial Safety and Efficacy from a Phase I Study

Abstract-Nr.:

1147

Jahr:

2016

Original im Internet:

Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2016 128: Abstract 1147

Autor/en:

Adam Cohen, Alfred L. Garfall, MD1, Edward A Stadtmauer, MD1, Simon Francis Lacey, PhD, BS2*, Eric Lancaster, MD PhD3*, Dan T. Vogl, MD1, Karen Dengel, BSN, RN4*, David E Ambrose, BS4*, Fang Chen, PhD4*, Gabriela Plesa, PhD4*, Irina Kulikovskaya, PhD4*, Vanessa E Gonzalez, M.B.A4*, Minnal Gupta, MSc4*, Regina M Young, PhD5*, Tenesia Carey4*, Regina Ferthio4*, Brendan M. Weiss, MD1, Celeste Richardson, PhD6*, Randi E. Isaacs, MD6*, J. Joseph Melenhorst, PhD4, Bruce L. Levine, PhD7, Carl H June, MD2 and Michael C. Milone, MD, PhD2

Institution/en:

1Abramson Cancer Center, University of Pennsylvania, Philadelphia, PA; 2Center for Cellular Immunotherapies, University of Pennsylvania Perelman School of Medicine, Philadelphia, PA; 3Department of Neurology, University of Pennsylvania, Philadelphia, PA; 4Center for Cellular Immunotherapies, University of Pennsylvania School of Medicine, Philadelphia, PA; 5Center for Cellular Immunotherapies, Perelman School of Medicine at the University of Pennsylvania, Philadelphia, PA; 6Novartis Institute for Biomedical Research, Cambridge, MA; 7Pathology and Laboratory Medicine, University of Pennsylvania School of Medicine, Philadelphia, PA

Zusammenfassung des Berichts

CAR-T-Zellen wurden bei 9 Patienten erfolgreich generiert. Sieben der 9 Patienten erhielten 5x 108 und 2 Patienten 2x 108 Zellen. Vier der 9 Patienten zeigten eine ≥VGPR ("very good partial response") und 2 eine MR ("minor response"). Bei 3 Patienten kam es zu einem Zytokin-Release-Syndrom, welches mit Tocilizumab erfolgreich behandelt werden konnte.

Bericht über die Inhalte der Studie

Begründung, Rationale

Die Empfindlichkeit von Myelomzellen gegen moderne Therapien nimmt mit zunehmender Zahl der Rezidive ab, so dass medikamentöse Behandlungen nicht mehr greifen. CAR-T-Zellen gegen Tumorepitope werden bereits erfolgreich bei ALL angewendet und stellen beim multiplen Myelom einen hoffnungsvollen Therapieansatz dar.

Fragestellung der Studie

Können ausreichend CAR-T-Zellen bei Patienten mit multiplem Myelom generiert werden und führen diese zu einem objektiven Ansprechen sowie zu einer Verlängerung des PFS?

Art der Studie

Einarmige Phase-II-Studie

Behandlung, Protokolle, Durchführung bzw. Methode

Dosis-Eskalationsstudie der CAR-T-Zellen mit 3 geplanten Kohorten:

  1. 1-5x 108 CAR-T-Zellen allein;
  2. Cyclophosphamid (CTX) 1,5 g/m2 plus 1-5x 107 CAR-T-Zellen;
  3. Cyclophosphamid 1,5 g/m2 plus 1-5x 108 CAR-T-Zellen.

Ergebnisse, Toxizität

CAR-T-Zellen wurden bei allen Patienten erfolgreich generiert, wobei bei 2 von den 9 Patienten die angestrebte Zellzahl von 5x 108 nicht erreicht werden konnte. Insgesamt führte die Behandlung bei 4 Patienten zu einer VGPR oder besser und bei 2 zu einer MR. Bei 3 Patienten kam es zu einem schweren Zytokin-Release-Syndrom, welches neben anderen symptomatischen Maßnahmen auch eine Therapie mit Tocilizumab erforderlich machte.

Schlussfolgerung der Autoren aus der Publikation

CAR-T-Zellen können erfolgreich bei umfangreich vorbehandelten Patienten mit multiplem Myelom generiert, in vitro expandiert und therapeutisch bei Patienten mit multiplem Myelom eingesetzt werden.

Kommentar / Beurteilung

CAR-T-Zellen müssen sich im Kontext vieler neuer antikörperbasierter Therapien (bispezifische, trispezifische und konjugierte Antikörper) behaupten, wobei erstgenannte leichter in der klinischen Routine anzuwenden sind.


Autor des Berichts:

Univ. Prof. Dr. Heinz Ludwig

Institution:

Wilhelminen Krebsforschungsinstitut, c/o 1. Medizinische Abteilung, Zentrum für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin, Wilhelminenspital, Montleartstraße 37, 1160 Wien, Österreich

Letzte Änderung:

27.12.2016